Montag, den 18.6.01 (21:05 Uhr)

Lagebericht von Edouard

Die gestrige Nacht war, glaube ich, für fast alle eine Tortur; jedenfalls konnte ich kein Auge zumachen vor Aufregung. Doch endlich verschwand der Mond nach und nach vom Himmel und die Sonne versuchte, ein paar Strahlen durch den Nebel zu zwängen. Schnell war ich wach und konnte es kaum erwarten, an den Bahnhof zu gelangen.
Obwohl einige Freunde und ich schon etwa 20 Minuten zu früh am vereinbarten Treffpunkt erschienen waren, ging es uns gar nicht schnell genug, von den Eltern verlassen zu werden und im Zug zu sitzen. Die interessanteste Attraktion waren wohl die leuchtend rosarot gefärbten Haare von Alessandro, die er sich bei einer Wette-einer verlorenen Wette-zulegen musste. Es folgten die beiden Bahnhöfe von Ziegelbrücke und Glarus. Ich ahnte ja nicht, was mich bei der Wanderung erwartete und trank einen grossen Schluck Wasser. Bald bestiegen wir das Postauto, welches als Warnung für andere Fahrzeuge, die um die Kurven der entgegengesezten Richtung fuhren , die berühmte Postauto-Hupe ertönen liess und uns alle zum Lachen brachte. Es war eine lustige Fahrt; die hintersten Jungen spielten Mumie, das heisst, dass man sich nicht bewegen darf  und die Kurven abwarten musste... Ein paar andere Mädchen sangen amüsante Lieder von Herr Zeller. Danach machten wir uns frisch und fröhlich! Dies war nicht gerade ein ermutigender Moment. Aber zum Glück machten wir "schon " nach zweieinhalb Stunden in einem Stall Rast. Als wir die Stalltür aufschlugen, lächelte uns da ein Wanderer im Schlafsack entgegen. Das war ein komischer Anblick, wie er sich mit seinen Flaschen auf dem Stroh ausgebreitet hatte. Er wurde von der Klasse zuerst als Penner definiert, doch er erklärte uns, dass er aus Norddeutschland stamme, und dass er seit er seit dem fünften Juni unterwegs war.
Als sich die Klasse auf den Weg machte, fing aber die Wanderung erst an! Die meisten Pfade waren übersäht von Kuhfladen, und Ilir, der mit Turnschuhen angetreten war, sank bis zu seinen Knöcheln im Mist ein.
Aber plötzlich öffnete sich der Wald und eine Strasse winkte uns entgegen. Die vordersten Schüler entdeckten schon das Klassenlagerhaus; derWeg sah von unten recht einfach aus, aber die letzten 100 Meter waren einfach unbeschreiblich schrecklich. Wir konnte uns das Herr Zeller nur antun?! Aber endlich erreichte ich überglücklich-nach neun Stunden-den Eingang des Hauses. Jubelnd und schreiend machte sich die Klasse auf den Weg zum Esstisch. Danach ging es an eine "Chüssischlacht" und zu guterletzt ins Bett.
 

Am Anfang noch trocken ...
 

Aufstieg zum Pragelpass
 

Pragel - Passhöhe

Wer sieht die SchülerInnen?