Lagebericht von Edouard
Die gestrige Nacht war, glaube ich, für fast
alle eine Tortur; jedenfalls konnte ich kein Auge zumachen vor Aufregung.
Doch endlich verschwand der Mond nach und nach vom Himmel und die Sonne
versuchte, ein paar Strahlen durch den Nebel zu zwängen. Schnell war
ich wach und konnte es kaum erwarten, an den Bahnhof zu gelangen.
Obwohl einige Freunde und ich schon etwa 20 Minuten
zu früh am vereinbarten Treffpunkt erschienen waren, ging es uns gar
nicht schnell genug, von den Eltern verlassen zu werden und im Zug zu sitzen.
Die interessanteste Attraktion waren wohl die leuchtend rosarot gefärbten
Haare von Alessandro, die er sich bei einer Wette-einer verlorenen Wette-zulegen
musste. Es folgten die beiden Bahnhöfe von Ziegelbrücke und Glarus.
Ich ahnte ja nicht, was mich bei der Wanderung erwartete und trank einen
grossen Schluck Wasser. Bald bestiegen wir das Postauto, welches als Warnung
für andere Fahrzeuge, die um die Kurven der entgegengesezten Richtung
fuhren , die berühmte Postauto-Hupe ertönen liess und uns alle
zum Lachen brachte. Es war eine lustige Fahrt; die hintersten Jungen spielten
Mumie, das heisst, dass man sich nicht bewegen darf und die Kurven
abwarten musste... Ein paar andere Mädchen sangen amüsante Lieder
von Herr Zeller. Danach machten wir uns frisch und fröhlich! Dies
war nicht gerade ein ermutigender Moment. Aber zum Glück machten wir
"schon " nach zweieinhalb Stunden in einem Stall Rast. Als wir die Stalltür
aufschlugen, lächelte uns da ein Wanderer im Schlafsack entgegen.
Das war ein komischer Anblick, wie er sich mit seinen Flaschen auf dem
Stroh ausgebreitet hatte. Er wurde von der Klasse zuerst als Penner definiert,
doch er erklärte uns, dass er aus Norddeutschland stamme, und dass
er seit er seit dem fünften Juni unterwegs war.
Als sich die Klasse auf den Weg machte, fing
aber die Wanderung erst an! Die meisten Pfade waren übersäht
von Kuhfladen, und Ilir, der mit Turnschuhen angetreten war, sank bis zu
seinen Knöcheln im Mist ein.
Aber plötzlich öffnete sich der Wald
und eine Strasse winkte uns entgegen. Die vordersten Schüler entdeckten
schon das Klassenlagerhaus; derWeg sah von unten recht einfach aus, aber
die letzten 100 Meter waren einfach unbeschreiblich schrecklich. Wir konnte
uns das Herr Zeller nur antun?! Aber endlich erreichte ich überglücklich-nach
neun Stunden-den Eingang des Hauses. Jubelnd und schreiend machte sich
die Klasse auf den Weg zum Esstisch. Danach ging es an eine "Chüssischlacht"
und zu guterletzt ins Bett.
Am Anfang noch trocken ... |
Aufstieg zum Pragelpass |
Pragel - Passhöhe |
Wer sieht die SchülerInnen? |