Ladina und ich besuchten Heinz Spörli, ein
berühmter Choreograph. Wir spazierten am Donnerstag morgen, den 12. November
2009 zum Opernhaus. Lange warteten ich und Ladina an der Falkenstrasse. Niemand
holte uns ab. Zu meinem Glück war ich mit Ladina unterwegs. Sie fragte einer
Frau, ob das wirklich die Falkenstrasse sei. Die Frau meinte, wir müssten an
einen anderen Ort gehen und sie zeigte uns, wo dieser Ort war. Tatsächlich
hatte sie recht.
Ein Angestellter
des Opernhauses begleitete uns in den Probesaal, wo wir die neunzigminütige
„Einwärmung“ der Tänzer sehen sollten. Dieser Herr meinte, er würde manchmal
nachschauen, ob alles in Ordnung sei für uns. Langsam aber sicher kamen immer
mehr Tänzer in den Saal. Der eine mit einem Schachanzug, der andere mit einem
T-Shirt, das die Brüste unbekleidet liess, ein anderer kam im Morgenrock. Alle
waren wie Zwiebeln gekleidet, d.h. mehrere Schichten verschiedenartigen
Kleidungsstücke übereinander. Zehn Minuten später traten der Trainer und der
Klavierspieler ein. Jetzt begann die Einwärmung. Sie begannen an der Stange.
Ich verstand nicht warum manche schneller, andere viel langsamer in den Übungen
waren. Der Trainer brachte mich zum lachen. Er zeigte die Übungen rasend
schnell vor und sprach auch genau so schnell in mindestens zwei Sprachen
gleichzeitig, also ein Kauderwelsch von Französisch und Englisch, denn es waren
24 verschiedene Länder repräsentiert im Saal. Am Ende des Vorzeigens fragte er
wie unschuldig: „Vous avez compris?“
Nach dreiviertel
Stunden an der Stange kamen endlich die Übungen im freien Raum daran. Sie
wurden immer komplizierter, schneller und schwieriger. Jetzt kam auch Heinz
Spörli, der zuschaute, ob sich die Tänzer gut aufwärmten. Endlich war diese
Phase beendet. Nach einer Stunde im selben Saal wurde es uns langweilig. Wieder
holte uns derselbe Herr ab und begleitete uns zu Heinz Spörli’s Büro, wo wir
das Interview mit ihm führen konnten. Er war sehr nett und beantwortete alle unsere Fragen.
Am Ende des Interviews wurden wir zur Tanzprobe gebracht. Das Ballett war
wunderschön. Doch die Musik wurde alle zwei Minuten ausgeschaltet, damit der
Trainer die Tänzer auf Verbesserungen hinweisen konnte. Nach dem zehnten
Unterbruch der Musik schien es mir als ob alle dachten, was er denn jetzt
wieder zu meckern habe. Aber zu all unserer Überraschung rief er: „Excellent“.
Da verliessen wir das Opernhaus.
Das ist Heinz Spörli.
Interview mit Heinz Spörli
Was hat Sie dazu inspiriert zu
tanzen?
Ich sah eine Vorstellung in Basel, die mich so begeisterte, dass ich zu tanzen begann.
Was wollten Sie als Kind werden?
Ich
wusste es noch nicht so recht. Als erstes war ich Conditor. Danach
arbeitete ich in einer Migros, doch das war nichts für mich. Dann
begann ich zu tanzen.
9:30 ins
Theater die Post anschauen, dann zu den Tänzern. 11:30 – 14:00 choreographieren.
Welches Stück war bisher der
grösste Erfolg?
Ungefähr
10. Eigentlich immer das nächste, an dem ich arbeite. Spontan würde ich sagen
,, la fime’’. Es wurde in 6 verschiedenen Ländern gespielt und 2 mal im
Fernseher gezeigt.
Waren Sie unsicher, als Sie das
erste Stück le Chemin choreographierten?
Ich war
gut vorbereitet, hatte gute Tänzer aber wusste nicht, ob es ein Erfolg wird.
Dieses Stück hat mir die Türen als Choreograf geöffnet.
Wie choreographiert man?
Dialog
mit Tänzern, zeige die Schritte und forme die
Tänzer.
Eine Tanzausbildung machen, ein Instrument lernen und versuchen in eine Company zu
kommen.
Wie viele Choreographen braucht es
überhaupt?
Es braucht
sehr viele. Wenige schaffen es.
Haben Sie lieber klassischen oder
Modernen Tanz?
Im
klassischen Tanz bin ich aufgewachsen. Ich mache am liebsten aus Klassischem Tanz
Modernen.
An welchem Stück arbeiten Sie
jetzt?
An dem
Stück Feuervogel von Schawinski
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am
meisten?
Er findet
es ein Idealer Job, weil man Leute aus der ganzen Welt kennen lernt. Es ist etwas
anstrengend aber ein Schoggijob.
Was stört Sie an Ihrem Job?
Wenn man
nicht vorwärts kommt!
Wer ist ihr Vorbild
Balanchin
und Jarim Roberts
Was muss man können um an einer
Tanzgruppe wie bei Ihnen teilnehmen zu dürfen?
Gute
Ausbildung, Liebe zum Tanzen und eine gewisse Grösse
An welcher Schule haben Sie sich
ausgebildet?
In Basel und danach nach Köln.
Welches ist Ihr Lieblings Ballet?
( Eigene Choreografie)
Immer
das, an dem ich gerade arbeite.
Gibt es einen Tänzer, den Sie
gerne in Ihrer Tanzgruppe hätten?
Polina Simmiuniova hätte Heinz Spörli gern fest in seiner Tanzgruppe .